Ein aufregendes Wochenende liegt hinter der weiblichen U18, die von Ioan „Nico“ Vasi und Maximilian Sypitzki trainiert wird. Die jungen Talente des TV Gladbeck konnten sich bei der Landesmeisterschaft in Bochum in einem spannenden Finale den Titel des Westdeutschen Meisters sichern.
Dabei fing das Turnier nicht wirklich gut an. In der Gruppenphase taten sich die Blauhemden nämlich schwer. Im ersten Spiel gegen SV Wachtberg plagte das Gladbecker Spiel eine viel zu hohe Fehlerquote im Aufschlag, gepaart mit einem schwachen Start war die Begegnung knapper als erwartet. Dennoch stand am Ende ein 2:0 (25:20, 25:19) auf der Anzeigetafel und der wichtige Sieg im Auftaktspiel der „Westdeutschen“ war eingetütet.
Im zweiten Vorrundenspiel gegen den SV Blau-Weiß Aasee trafen die Gladbeckerinnen zum ersten Mal in dieser Saison auf einen starken und spielerisch gleichwertigen Gegner. Aasee machte ein nahezu fehlerfreies Spiel, erzeugte über den Aufschlag viel Druck und gewann somit verdient mit 2:0 (25:19, 26:24). Beide Teams waren damit aber für das Viertelfinale qualifiziert und „Nico“ Vasi stellte später fest: „Diese Niederlage war für uns offensichtlich der Wachmacher, den wir brauchten.“
Im Viertelfinale gab es für den Gruppenzweiten TV Gladbeck ein Match gegen einen Dauerrivalen, denn der Gegner der Blauhemden hieß RC Borken-Hoxfeld. Es entwickelte sich ein umkämpftes Spiel, welches die Gladbecker Mädels im Tie-Break für sich entscheiden konnten. Die Freude war groß, die Erleichterung in den Gesichtern zu sehen. Für TVG-Trainer Vasi war es „das beste und schönste Spiel der gesamten Meisterschaft.“ Das Halbfinale war mit diesem 2:1-Erfolg (25:22, 22:25, 15:10) erreicht.
Am Sonntagvormittag kam es hier zum Duell zwischen dem TV Gladbeck und dem VV Humann Essen. Die blau-weißen Spielerinnen spielten souverän, gingen in beiden Sätzen früh und klar in Führung und verteidigten diese jeweils bis zum Satzende. Mit dem deutlichen 2:0-Sieg (25:17, 25:15) stand der Einzug ins Finale fest und die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft beim TV Mömlingen in Bayern war hiermit bereits besiegelt.
Im Finale sollte es zur Revanche gegen das Team des SV BW Aasee kommen. Es war schnell erkennbar, wie die Vorrundenniederlage die Gladbecker Youngsters zur Wiedergutmachung motivierte. Sie legten los wie die Feuerwehr, erspielten sich gleich zu Beginn eine hohe Führung und brachten den Satz mit 25:17 ins Ziel. In Durchgang zwei konnten sich die Münsteranerinnen jedoch schnell absetzen und lagen schon mit zehn Punkten in Front. Da konnte auch eine Aufschlagserie von Emilia Pissarski den Satzverlust (25:27) nicht mehr verhindern.
Mitgereiste Fans brachten die Tribüne nun zum Beben: Lautstarkes Trommeln und Klatschen trieb die Mädels an. Die Stimmung in der Halle Am Lohring war hervorragend.
Und das spannende Spiel fand seinen Höhepunkt in Satz drei - ein Satz auf Augenhöhe, der durch eine Aufschlagserie von Leana Grozer beendet wurde. Die junge Außenangreiferin ging beim Stand von 9:10 an die Aufschlaglinie und verließ diese bis zum Spielende nicht mehr. Den Matchball verwandelte Emma Neukirchen im Schnellangriff.
Die Freude war riesig, die Mädels samt Trainerstab lagen sich in den Armen. „Das war ein Wahnsinnsfinale“, sagte Coach Vasi nach dem Titelgewinn, „ich bin überglücklich.“
Als Landesmeister werden die Mädels nun am 21. und 22. Mai 2022 den Westdeutschen Volleyballverband gemeinsam mit dem Vizemeister aus Münster bei der Deutschen Meisterschaft in der unterfränkischen Gemeinde Mömlingen vertreten. Der TVG wird sich in den kommenden Wochen intensiv vorbereiten, um auch bei diesem Turnier gut abzuschneiden.
Für die U18 spielten: Hanna Bittner, Lea Finger, Leana Grozer, Dilay Kaya, Sophia Lameck, Nejla Mujezinovic, Emma Neukirchen, Alicia Olikagu, Emilia Pissarski, Paula Schröer, Julia Vasi, Jola Wormland und Katharina Zarth