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Turnverein Gladbeck 1912 e.V.


Nach zweieinhalb Stunden mit großartigem Kampf waren die Gladbeckerinnen am Boden und geschlagen – hier tun Sabrina Sobieraj (re.) und Sarah Kuipers alles, kommen aber nicht mehr an den Ball. Foto:Oliver Mengedoht

Großer Kampf bringt nur einen Punkt

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Gladbeck nimmt dem TV Hörde einen Punkt ab, für mehr reicht es knapp nicht. Nach einem aufreibenden Spiel fehlt am Ende die Kraft

TV Gladbeck - TV Hörde -- 2:3 (23:25, 25:22, 25:18, 20:25, 10:15)

Sie haben um jeden Ball und jeden Punkt gekämpft, alles aus sich rausgeholt, den hoch-favorisierten Gegner mehr als geärgert. Sie hätten den ersten Saisonsieg mehr als verdient gehabt. Trotzdem stand nach dem zweiten Heimspiel der Saison wieder nur ein Punkt für die Volleyballerinnen des TV Gladbeck, wieder eine 2:3-Niederlage. Erst im Tiebreak machten die Gäste vom TV Hörde den Sieg in der Artur-Schirrmacher-Halle klar – nach zwei 3:0-Siegen zum Saisonauftakt. Es war ein starker Gladbecker Auftritt und so weigerte sich Trainer Waldemar Zaleski nachher auch, von einem enttäuschenden Spiel zu sprechen.

„Ich bin nicht enttäuscht, ich bin mehr als zufrieden. Das war unser bestes Spiel bis jetzt, und das ist das einzige, worauf ich im Moment achte“, meinte Zaleski. „Aber dass ich die Punkte gerne hätte, ist doch auch klar.“ Die Punkte waren greifbar, nicht nur zwei, sondern drei – auch ein Gladbecker 3:0-Erfolg hätte nachher auf dem Spielbericht stehen können.

Im ersten Satz sah es nach dem 21:18 sah es aber gut aus, auch beim 23:23 und eigenem Aufschlag waren alle Chancen da. Aber dann: Aufschlagfehler, 23:24. Annahmefehler, 23:25, 0:1 Sätze. Bitter.

Aber die Gladbeckerinnen gaben nicht auf, setzen sich in Durchgang zwei deutlicher ab (8:3) und verteidigten diese Führung bis zum Schluss – der zweite Satzball saß zum 25:22.Noch besser lief es im dritten, wieder vergaben die Blauen zwar einen Satzball, am Ende stand aber ein verdientes 25:18 für den TVG, der vor allem mit dem anfangs oft unüberwindbaren Hörder Block immer besser zurechtkam.

Doch ab Satz vier wurde das Problem des TVG deutlich: Mit nur acht Spielerinnen hatte Zaleski nur minimale Möglichkeiten, einzelnen Spielerinnen Pausen zu gewähren. Manche spielten komplett durch, zum Beispiel mangelte es vor allem an Außenangreiferinnen – mit Sarah Kuipers spielte so eine gelernte Zuspielerin auf den Positionen zwei und vier und machte ihre Sache gar nicht schlecht. Trotzdem machte sich bemerkbar, dass beim TV Hörde im Prinzip eine komplette zweite Mannschaft auf der Bank saß und bei den Gladbeckerinnen eben nicht.

Zu wenig Druck im Angriff
„Mehr als meine Auszeiten habe ich da leider nicht“, sagte Zaleski, der für sein Team aber ausschließlich Lob übrig hatte: „Wir haben in allen Elementen des Spiels sehr gut gespielt, besonders im Angriff und im Ausschlag. Hätten wir am Ende noch mehr Druck im Angriff machen können, wäre auch mehr drin gewesen – die Chance auf drei Punkte war groß heute.“

Die Gladbeckerinnen kämpften zwar leidenschaftlich, sprangen jedem noch so weit aus dem Feld gespielten Ball hinterher, landeten immer wieder auf dem harten Hallenboden – und doch ging der vierte Satz 25:20 an Hörde. Tiebreak.

Hier hatte dann Hördes Aufschlagspielerin ihren großen Auftritt. Mit vollem Risiko knallte sie einen Aufschlag nach dem anderen ins Gladbecker Feld, die Serie sorgte für eine Hörder 9:1-Führung. Zaleski nahm nach 1:4 und 1:6 jeweils eine Auszeit, um seinem Team einen Moment Ruhe eine Minute um sich zu sammeln, zu ermöglichen. „Gegen so eine Kanone hast du es im Tiebreak schwer“, meinte Zaleski. Für den ersten Sieg reichte es danach nicht, auch wenn Gladbeck sich auf 9:12 herankämpfte. Der fünfte Satz und damit der Sieg ging 15:10 an TV Hörde. Als Trost bleibt den Gladbeckerinnen wieder nur ein Punkt – und das Wissen, nach der erneuten Steigerung auf dem richtigen Weg in Richtung des ersten Saisonsiegs zu sein.

TV Gladbeck: Hoppe, Kuipers, Frohleiks, Thiele, Rietz, Aslan, Sobieraj, Kaiser

WAZ - 05.10.2018, Philipp Ziser